Nachrichten über Amoktaten und terroristische Anschläge häufen sich. Auch in Deutschland gab es bereits mehrere solcher Einsätze für das Rote Kreuz. Für die Einsatzkräfte bedeutet das eine besondere Belastung. Neben der Patientenversorgung muss noch mehr als sonst auf den Eigenschutz geachtet werden, zugleich ist die Lage oft unübersichtlich und kann sich jederzeit ändern.
Um sich besser auf solche Einätze vorzubereiten, gibt es seit 2019 das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) in Windischeschenbach (Oberpfalz). Das BayZBE ist ein Trainings- und Simulationszentrum, das gemeinsam vom BRK, dem Malteser Hilfsdienst, der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund Bayern gegründet wurde. In Simulationen werden dort besondere Lagen wie Terror und Amok sehr realitätsnah durchgespielt und anschließend mittels einer hochmodernen Audio- und Videoanlage strukturiert ausgewertet.
Letztes Wochenende nahmen sechs Rettungssanitäter der BRK Bereitschaft Planegg/Krailling an einem zweitägigen Training zur Einsatztaktik teil. Ein Schwerpunkt war dabei die Sensibilisierung für die besonderen Gefahren bei Amoktaten und Terroranschlägen sowie die Zusammenarbeit im Team und mit anderen Einsatzkräften, z.B. Polizei und Feuerwehr. In ein paar Wochen besuchen weitere sechs Mitglieder das Training.
Die Mitglieder sind auch in den zwei Schnelleinsatzgruppen (SEG) aktiv, an denen die Bereitschaft Planegg/Krailling teilnimmt. Eine SEG kann rund um die Uhr in nur wenigen Minuten alarmiert werden und kommt bei einem Massenanfall von Verletzten (z.B. Zugunglück, Massenkarambolage, Terroranschlag), Naturkatastrophen (z.B. großflächige Überschwemmung), Großbränden und zur Vermisstensuche zum Einsatz.